Pflanzen für Katzen
Normalerweise spielen Pflanzen in der Ernährung von Katzen eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch fressen sie gelegentlich zum Beispiel kleinere Mengen Gras als Verdauungshilfe. Dies erleichtert ihnen, verschluckte Haare oder schwer verdauliche Beuteteile wieder loszuwerden. Generell unterscheiden sich Katzen aber in ihrer individuellen Vorliebe, Pflanzen zu beknabbern. Während manche sich kaum dafür interessieren, scheinen andere Katzen regelrechte „Knabberjunkies“ zu sein. Solche Vorlieben können sich im Laufe des Lebens jedoch immer wieder ändern. Daher ist es generell ratsam, keine giftigen Pflanzen im Umfeld von Katzen aufzustellen.
Giftige Pflanzen für Katzen
Katzen haben keinen sicheren Instinkt, um giftige von ungiftigen Pflanzen zu unterscheiden. In der freien Natur bevorzugen sie meist Gräser, die hierzulande normalerweise kein Giftpotenzial bergen. Für reine Stubentiger ist die Situation hingegen anders: Verspüren sie den Drang zu einer pflanzlichen Knabberei, müssen sie auf das zurückgreifen, was das Wohnzimmer ihnen bietet. Dadurch fressen sie möglicherweise für Katzen giftige Pflanzen, die in ihrer natürlichen Umgebung gar nicht vorkommen würden. Wie giftig eine Pflanze für eine Katze ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Nicht alle Teile einer Pflanze enthalten gleiche Giftmengen, so sind manchmal nur die Knollen oder Früchte einer Pflanze besonders giftig. Daneben gilt in vielen Fällen der Satz „Die Dosis macht das Gift“. Das heißt, ob es bei einer Katze tatsächlich zu einer Vergiftung kommt oder nicht, hängt auch von der verzehrten Menge ab. Die Konzentration von giftigen Stoffen kann in Pflanzen sehr unterschiedlich sein: Während bei manchen Zimmerpflanzen bereits geringe Mengen Vergiftungssymptome hervorrufen, ist dies bei anderen erst nach dem Verzehr größerer Mengen zu erwarten.
Für Katzen giftige Pflanzen, die als Zierpflanzen sehr verbreitet sind:
Die Efeutute (Epipremnum aureum) ist giftig für Katzen, da sie Kalziumoxalat-Kristalle enthält, die zu Haut- und Schleimhautreizungen führen können. Weitere Vergiftungssymptome sind unter anderem Erbrechen, Durchfall oder Krämpfe.
Der Elefantenfuß ist ebenfalls giftig für Katzen. Er enthält giftige Saponine. Zu den Vergiftungssymptomen zählen Benommenheit, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.
Der weiße Saft von Ficus-Arten ist für Katzen giftig, weshalb Katzenhalter auf diese Bäumchen zu Hause verzichten sollten.
Die tropische Alocasia ist leicht giftig für Katzen und kann bei Verzehr zu unangenehmen Magen-Darm-Beschwerden führen.
Außerdem sind diese beliebten Zimmerpflanzen für Katzen giftig:
- Orchidee
- Alpenveilchen
- Gummibaum
- Weihnachtsstern
- Drachenbaum
- Elefantenohr
- Glücksfeder
- Azaleen
- Monstera (Fensterblatt)
- Flamingoblume
- Palmfarn
Neben den genannten Topfpflanzen gilt besondere Vorsicht bei bestimmten Schnittblumen, die giftig für Katzen sind, zum Beispiel:
- Amaryllis
- Tulpen
- Narzissen
- Lilien
- Chrysanthemen
Welche Pflanzen sind nicht giftig für Katzen?
Angesichts der Vielzahl an möglicherweise giftigen Pflanzen stellt sich die Frage: Welche Zimmerpflanzen sind ungiftig für Haustiere? Tatsächlich gibt es eine Vielzahl schöner Pflanzen, die für Katzen nicht giftig sind. Allerdings heißt das nicht, dass sie sich generell gut zum Fressen eignen. So kann auch die Beschaffenheit von Pflanzenteilen für Katzen zum Problem werden, etwa wenn Halme kleine Widerhaken oder Blätter sägeblattartige Kanten aufweisen. Sie bergen die Gefahr, sich im Nasen-Rachenraum zu verfangen oder Schnittverletzungen in der Maulhöhle zu verursachen. Daher fragen sich viele: Welche Pflanzen schaden Katzen nicht?
Zu den für Katzen ungiftigen und unschädlichen Pflanzen zählen zum Beispiel:
- Kokospalme
- Pilea
- Bromelien
- Bergpalme
- Dickblatt-Arten, z. B. Geldbaum
- Bananenpflanze
Ist die Calathea giftig für Katzen?
Die Calathea ist aufgrund ihrer schönen Blattstruktur eine beliebte Zimmerpflanze, sodass sich viele Katzenbesitzer fragen, ob sie giftig für Katzen ist – doch die Calathea ist für Katzen ungiftig. Auch wenn sich Katzen daran nicht vergiften können, ist es jedoch ratsam, sie vom Fressen größerer Mengen abzuhalten, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Ebenso lässt sich die Frage, ob die beliebte Glückskastanie giftig für Katzen ist, mit einem Nein beantworten. Es ist jedoch bei dieser Pflanze ebenfalls möglich, dass die Katze sich erbricht, wenn sie größere Mengen aufgenommen hat.
Welche Pflanzen sind katzenfreundlich?
Wer eine Katze mit einer Vorliebe für Pflanzen hat oder ihr helfen möchte, Haarballen loszuwerden, kann ihr verschiedene junge Gräser anbieten. Oft finden sich geeignete Varianten in Form von Katzengras im Handel. Alternativ sind auch Samen erhältlich, die man zu Hause selbst aussäen kann. Bei vielen Katzen funktioniert diese natürliche Verdauungshilfe gut, generell besteht aber auch hier eine gewisse Gefahr, dass sich Halme im Nasen-Rachen-Raum verfangen und tierärztlich entfernt werden müssen. Eigen wie Samtpfoten nun mal sind, kann es außerdem sein, dass sich eine Katze überhaupt nicht für Katzengras interessiert. Falls sie viele Haare verschluckt und daher eine Unterstützung benötigt, können Malzpasten eine Alternative sein. Generell ist es jedoch ratsam, tierärztlichen Rat einzuholen, wenn Katzen Verdauungsprobleme zeigen.
Welche Zimmerpflanzen essen Katzen nicht?
Zimmerpflanzen, die Katzen nicht mögen, beknabbern sie auch nicht – so weit die Theorie. Tatsächlich gibt es einige Pflanzen, denen nachgesagt wird, dass Katzen sie aufgrund ihres intensiven Dufts nicht leiden können. Dazu zählen zum Beispiel:
- Harfenstrauch
- Lavendel
- Pfefferminze
- Zitronenmelisse
- Currykraut
- Rosmarin
Manche setzen sie in Beeten und Gärten ein, um etwa Nachbarskatzen abzuhalten. Ob sie wirklich eine zuverlässige Abwehr bieten, ist ungewiss.
Die Katze hat von einer Zimmerpflanze gefressen – was tun?
Vorsorge ist zwar der beste Schutz, manchmal passiert es dennoch, dass eine Katze eine Zimmerpflanze beknabbert. Was ist nun zu tun? Wenn es sicher eine giftige Pflanze ist, gilt es, keine Zeit zu verlieren: Die Katze sollte so bald wie möglich tierärztlich vorstellig werden. Tierärztinnen und Tierärzte können auf verschiedenen Wegen Vergiftungen entgegenwirken. Dazu zählen etwa Maßnahmen, die die Aufnahme des Gifts in den Organismus verhindern oder die Ausscheidung des Gifts anregen. Zudem wirken bestimmte Medikamente Giften entgegen (Gegengift oder Antidot). Wenn möglich, sollten Pflanzenteile mit in die tierärztliche Praxis gebracht werden, um die Pflanze genau zu bestimmen. Finden sich Reste einer unbekannten Pflanze im Erbrochenen, gilt es ebenfalls, eine Probe aufzusammeln. Am Tier haftende Pflanzenteile sind sofort zu entfernen. Bei Reizungen der Augen oder der äußeren Haut kann versucht werden, Fell und Augen mit lauwarmem Wasser zu reinigen – sofern die Katze dies zulässt.
Was sind Vergiftungssymptome bei Katzen?
Die Symptome können abhängig vom Gift unterschiedlich ausfallen. Grundsätzlich ist tierärztlicher Rat gefragt, wenn folgende Beschwerden auftreten:
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
- Erweiterte Pupillen
- Taumelnder Gang
- Schwäche
- Starkes Speicheln
- Krämpfe
- Zittern
Generell gilt: Langeweile oder fehlende Nährstoffe können Katzen zum Beknabbern von Pflanzen verleiten. Eine bedarfsorientierte, schmackhafte Ernährung sowie genügend Beschäftigung und Aufmerksamkeit bieten einen gewissen Schutz vor „dummen Gedanken“ und tun zudem allen Katzen gut.
Quellen:
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/zimmerpflanzen/Vorsicht-Giftige-Zimmerpflanzen-fuer-Katzen,giftigezimmerpflanzen100.html
https://www.google.de/books/edition/Katzenpflanzen/ngsYAwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Giftpflanzen+Katze&printsec=frontcover